Die Libretti des Stuttgarter Hoftheaters im 19. Jahrhundert

Musikhistorische Regionalforschung mit europäischer Perspektive

Gefördert von der Landesstiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Eliteförderprogramms für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden

abgeschlossen

Das Stuttgarter Hoftheater war im 19. Jahrhundert mit einem außerordentlich umfangreichen Spielplan und einem großen Etat für musikalische Belange eines der bedeutendsten Theater im deutschsprachigen Raum. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Materiallage bietet es für musik- und theaterpraktische Forschungen einen idealen Ausgangspunkt, der bisher sowohl in den Musik-, Literatur- oder auch in den Theaterwissenschaften als solcher nicht wahrgenommen wurde. So befindet sich neben der Musiksammlung in der Landesbibliothek eine höchst umfangreiche Textbuch- und Librettosammlung, die fast vollständig aus dem originalen Bestand des Hoftheaters stammt, die in ihr enthaltenen Texte sind insofern mit vielen authentischen aufführungspraktischen Hinweisen versehen.

Libretti sind aufgrund fehlender Editionen durchschnittlich noch schwerer zugänglich als unbekannte Sprechtheaterwerke, daher kann nur durch die Materialerschließung ein Überblick über die inhaltliche Gestaltung des Spielplans am Stuttgarter Hoftheater und damit ein repräsentatives Abbild der tatsächlichen Theaterrealität im Stuttgart des 19. Jahrhundert ermöglicht werden. Musiktheatergeschichtliche und aufführungspraktische Belange stehen bei der Erarbeitung im Vordergrund; die Libretti werden im Hinblick auf Besetzungen und Ensembles, Änderungen in verschiedenen Inszenierungen, Bühnenaufstellungen und Angaben zur Musik analysiert. Gleichzeitig wird das Repertoire auf übergreifende Fragen hin untersucht. Die zu erwartenden Ergebnisse sollen einen Beitrag zur Grundlagenforschung der Librettologie liefern, denn in der Operntextforschung fehlen großflächige Repertoire-Untersuchungen, die etwa für spezifische Institutionen typische den Spielplan übergreifende Großdramaturgien eröffnen können.

Mitarbeitende

Tabelle

Dr. Antje Tumat
Projektleitung
Caren Benischek M.A.
Mitarbeiter:in
Daniel Möllemann
Wissenschaftliche Hilfskraft
Daniel Jütte
Wissenschaftliche Hilfskraft